Dorothee+Julian-Feier-124

4 Gründe, warum Hochzeitsfotografen „so teuer“ sind

Disclaimer: die hier aufgeführten Links sind Affiliate-Links. Das heißt, wenn du darüber etwas kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Das ändert nichts am Preis und es fallen keine weiteren Kosten an! Ich führe nur Produkte auf, die ich selbst auf Hochzeiten benutze oder schon einmal im Einsatz hatte und von denen ich überzeugt bin.

Sind Hochzeitsfotografen denn teuer? Eure Hochzeit ist ein bedeutendes Ereignis und die Erinnerungen daran sollen ein Leben lang halten. Darum haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, diesen Tag für unsere Brautpaare in Bildern festzuhalten. Unsere Arbeit – so schön sie auch ist – erfordert ein Höchstmaß an Sorgfalt, Verantwortung, Zuverlässigkeit und natürlich auch Können. Diese Qualitäten wissen unsere Brautpaare sehr zu schätzen.

Und oftmals kommen wir auf unseren Hochzeiten auch mit den Gästen ins Gespräch. Die sind manchmal ziemlich erstaunt wenn sie erfahren, was sich ihre Gastgeber unseren Einsatz kosten lassen. „Klar, weil ‚Hochzeit‘ draufsteht, wird gleich noch mal ne schöne Summe draufgeschlagen“. Solche oder ähnliche Aussagen bekommen wir dann oft zu hören.

Allerdings könnte nichts weiter weg von der Wahrheit sein. Und trotzdem es in vielen Business-Seminaren oder Coachings immer heißt, man solle sich nicht für seine Preise rechtfertigen, wollen wir euch hier zumindest erklären, warum ein Hochzeitsfotograf so „teuer“ ist und wie die Preisgestaltung eines Hochzeitsfotografens zustande kommt.

Der Zeiteinsatz

Der wohl wichtigste Faktor ist der Zeiteinsatz, den ein Hochzeitsfotograf für eine Hochzeit einplanen muss. Die Begleitung eines Brautpaares fängt nicht erst bei der Hochzeit an. Voran gehen Email-Anfragen, erste Kennenlerngespräche, möglicherweise persönliche Treffen verbunden mit Reisekosten und dann im besten Fall eine verbindliche Buchung. Einige Zeit vor der Hochzeit trifft man sich erneut, besucht vielleicht zusammen die Location und bespricht letzte Details. Einen Tag vor dem großen Ereignis warten wir mehrere Stunden unsere Ausrüstung: Kameras und Objektive müssen gereinigt von Staub befreit, Speicherkarten vorbereitet, Akkus geladen werden… Wahrscheinlich haben wir bis jetzt schon mehr als 10 Stunden gearbeitet, bevor wir auch nur ein einziges Foto gemacht haben.

Am Hochzeitstag sind wir dann im Schnitt mehr als 16 Stunden auf den Beinen, am Tag nach der Hochzeit noch mal 5-6 Stunden, denn wir müssen ja unsere Photobooth abholen und die geschossenen Fotos sicher auf unsere Server kriegen. Im weiteren Nachgang wählen wir aus ca. 3.000 Bildern das Beste aus, bearbeiten die Fotos, bereiten alles Notwendige für die Übergabe vor und treffen uns dazu erneut mit unseren Brautpaaren. Im Schnitt investieren wir pro Hochzeit gut und gerne 50 Arbeitsstunden.

Wenn man den reinen Stundenlohn eines Hochzeitsfotografen betrachtet – der ist hier noch vor allen abzuziehenden Kosten – gäbe es weitaus lukrativere Betätigungsfelder.

Dieser enorme Zeiteinsatz erlaubt es einem hauptberuflichen Hochzeitsfotografen auch nicht, weitere Aufträge unter der Woche anzunehmen. Die Zeit in der Saison – meiste von April bis November – ist vollkommen für Hochzeiten verplant und wer auf einen Schnitt kommen will von dem ein Lebensunterhalt bestritten werden kann, darf kein Wochenende auslassen!

Die Ausrüstung

Hochzeitsfotografie stellt höchste Ansprüche an unsere Fotoausrüstung. Diese muss in verschiedensten und schwierigen Situationen perfekte Ergebnisse liefern. So reicht zum Beispiel eine Kamera nicht aus. Neben einer Hauptkamera ist auch immer noch ein Backup für den Fall der Fälle oder für besonders hektische Tagespunkte im Rucksack.

Jede Kamera verfügt über zwei (teure) Speicherkarten, auf welche die Fotos jeweils in Kopie gespeichert werden. Diese sollten immer mal wieder ausgetauscht werden, um Schreibfehler durch Abnutzungserscheinungen zu vermeiden. Lichtstarke (sprich hochpreisige) Objektive für alle möglichen Situationen warten ebenfalls auf ihren Einsatz.

Da es am Abend bekanntlich dunkel wird und der DJ eh der natürliche Feind des Hochzeitsfotografen ist, haben wir auch mehrere Blitze in der Tasche.

Aber nicht nur die Ausrüstung „am Mann“ reißt ein Loch in den Dimensionen eines Mittelklassewagens in unsere Kasse. Wir wollen unsere Hochzeitsfotos so sicher wie nur möglich lagern. Deshalb nutzen wir eine hochwertige Synology NAS mit mehreren redundanten Festplatten (heißt: wenn ein Datenträger crasht passiert euren Fotos gar nichts), die zusätzlich noch einmal in der Woche ein Backup auf einen zweiten, bei Kollegen stehende Server aufspielt.

Wer sich für die Kosten unsere Fotoausrüstung interessiert, der kann hier mal schauen, welche schönen Dinge wir mit zu unseren Hochzeitsbegleitungen mitnehmen.

Kosten der Unternehmensführung

Versicherungen, Kammern, Dienstleister wie Steuerberater, Kosten für Marketingmaterial und Werbung und natürlich auch der Staat bekommen einen erheblcihen Teil der Einnahmen ab. Wir selbst wollen ein Kleinunternehmen bleiben, das heißt, wir müssen immerhin keine Mehrwertsteuer abführen. Hauptberufliche Hochzeitsfotografen geben jedoch direkt 19% ihrer Einnahmen als Umsatzsteuer ab. Um es mit einem einfachen Beispiel zu sagen: von 5 Hochzeiten machen die Kollegen fast eine ganze Hochzeit, ohne davon selbst etwas zu haben.

Erfahrung, Ethos und Einsatz

Wenn wir auf Hochzeiten sind, dann sind wir nur für unsere Brautpaare da! Das private Handy bleibt im Auto und es lediglich kurze Pausen für ein schnelles Getränk und ein spätes Abendessen. Wir sind uns bewusst, dass unsere Brautpaare viel Geld für ihre Hochzeitsfotos investieren und sind deshalb stets mit unserem ganzen Einsatz bei der Sache. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung im Bereich Reportagefotografie wissen wir, wann und wo welche Motive auftauchen werden. Wir nehmen unsere Aufgabe sehr ernst denn wir wissen genau: ein verpasster Moment wird am Hochzeitstag höchstwahrscheinlich nicht wiederkommen! Das bedeutet aber auch, dass wir zur schönsten Zeit des Jahres unsere Familien und Freunde und damit unser eigenes Privatleben links liegen lassen: Freitage sind für Vorbereitungen verplant, Samstage für die Hochzeit ansich und am Sonntag ist man meist nach den anfallenden Nacharbeiten so erledigt, dass nicht mehr viel passiert.

Und trotz allem lieben wir diesen Job. Wir würden ihn aus den hier genannten Gründen zwar nicht hauptberuflich machen, aber es ist für uns eine der schönsten Kreativtätigkeiten, das wir uns vorstellen können!

Wir hoffen, dass wir euch hier einen kleinen Einblick in die unternehmerische Seite des Berufs „Hochzeitsfotograf“ geben konnten und ein bisschen zum Verständnis für die Preisgestaltung professioneller Hochzeitsfotografen beigetragen haben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert