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6 einfache Paarposen für Hochzeitsfotos, die ihr auch ohne Erfahrung vor der Kamera hinkriegt

Hochzeitsfotos mit unerfahrenen Models zu machen ist die größte Herausforderung in der Hochzeitsfotografie. Mit einigen leichten Posen gelingt Brautpaar und Fotografen ein guter Einstieg.
Disclaimer: die hier aufgeführten Links sind Affiliate-Links. Das heißt, wenn du darüber etwas kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Das ändert nichts am Preis und es fallen keine weiteren Kosten an! Ich führe nur Produkte auf, die ich selbst auf Hochzeiten benutze oder schon einmal im Einsatz hatte und von denen ich überzeugt bin.

Die große Herausforderung für einen guten Hochzeitsfotografen ist, unter Zeitdruck natürliche und emotionale Fotos von zwei lieben Menschen zu machen, die sich zum ersten Mal richtig vor einer Kamera in Pose schmeißen sollen. Neben der Unerfahrenheit spielen noch weitere Kriterien eine Rolle.

Warum ich einfache Posen verwende, um in das Paarshooting bei meinen Hochzeitsfotos einzusteigen

Vielleicht ist auch die Bewegungsfreiheit durch ein ausgefallenes Brautkleid eingeschränkt (das sollte ja zumindest bis zur Feier halten) oder es steht schon bald Nachwuchs an? Die Arbeit mit Brautpaaren ist nunmal Arbeit mit Laien. Aus diesem Grund finde ich Erfahrungen aus der Modelfotografie hier wenig hilfreich, denn kaum ein Brautpaar wird Anweisungen umsetzen können (oder überhaupt wollen), die ein Profifotograf seinen Profimodels gibt – sofern diese überhaupt Anweisungen brauchen und nicht selbst ein eigenes Programm abspielen.

Um das Shooting-Eis mit meinen Brautpaaren zu brechen und eine möglichst lockere Atmosphäre zu erzeugen, nutze ich einfache Posen als Grundlage für meine Paarshootings auf Hochzeiten. Wenn meine Brautpaare dann die ersten Ergebnisse auf dem Display sehen, sind sie oft erstaunt, wie toll sie aussehen, werden lockerer und kriegen Lust auf ausgefallenere Ideen.

Hier erkläre ich sechs dieser einfachen Posen für Hochzeitsfotos, mit denen ich in meine Shootings einsteige.

Durch die Gegend schlendern

Die wohl einfachste Hochzeitspose – wohl auch, weil es wohl einfach keine echte Pose ist! Ihr geht einfach spazieren, lauft auf den Fotografen mit seiner Kamera zu und seid dabei ganz ihr selbst. Euren Fotografen ignoriert ihr dabei. Ihr nehmt euch bei den Händen und schlendert einen Weg lang. Und schlendern bedeutet langsam! Dabei könnt ihr ein bisschen auseinanderdriften und wieder zusammenlaufen.

Der Fotograf kann unterschiedliche Brennweiten nutzen. Das Motiv wirkt mit einem Teleobjektiv ganz anders als mit einem Weitwinkel. Das Brautpaar kann sowohl auf die Kamera zu- als auch von ihr weggehen.

Tipp für das Brautpaar: Vielleicht habt ihr ja schon einen kleinen Sekt getrunken und die heitere Stimmung wirkt sich auf eure Bewegungen aus? Und wenn nicht, dann tut einfach so!

Tipp für den Fotografen: Das Motiv wirkt auch sehr schön mit einem Weitwinkelobjektiv. Das sollte ich mir selbst mal zu Herzen nehmen…

Follow me!

Eine tolle Variation der ersten Pose. Mein Brautpaar kann einfach weiterlaufen, dabei übernimmt eine Person die Führung, läuft ein bisschen vor und zieht den anderen Partner hinter sich her. Darauf folgt ein kleiner fragender, genervter oder romantischer Blick über die Schulter und schon steht das Motiv!

Ich lichtet das Motiv entweder mit einem Teleobjektiv ab oder folgt meinem Brautpaar mit einem Weitwinkel und werfe einen „Blick“ über die Schulter des geführten Brautpartners. So wird das Paarmotiv auch zum schnellen Porträt.

Tipp für das Brautpaar: Zieht wirklich mal ein bisschen aneinander. Etwas nach vorne als verspieltes „mach schneller!“ oder ein kleiner „warte mal“-Zug zurück geben dem Motiv spannende Variationen.

Tipp für den Fotografen: Lass dies Variation lieber weg, wenn die Braut ein ausladendes Brautkleid trägt. Die Gefahr, dass der Bräutigem beim Laufen auf das Kleid tritt, ist einfach zu groß.

Das Hipster-Motiv

Ein ganz einfaches Motiv. Das Brautpaar stellt sich einfach nebeneinander, möglichst mit einem spannenden Hintergrund. Das Motiv kann ganz schnell in mehreren Variationen geschossen werden: Blick zueinander, Blick in die Kamera, Blick voneinander weg. Fertig! Für dieses Motiv gehen keine drei Minuten von der kostbaren Shootingzeit ab und ein schnelles Foto ist im Kasten!

Tipp für das Brautpaar: Richtet eure Blicke synchron aus. Schaut euch an, schaut voneinander weg oder schaut gemeinsam in die Kamera. So kriegt ihr in kürzester Zeit Variationen in das Motiv.

Tipp für den Fotografen: Das Paar muss nicht nah nebeneinander stehen, größere Abstände funktionieren auch gut, solange kein trennendes Bildelemente zwischen ihnen steht.

Brust-an-Brust

Ein sehr schönes Motiv, das sich sehr gut eignet, um Accessoires wie den Brautstrauß oder die Trauringe sichtbar in Szene zu setzen. Das Brautpaar steht dabei gegenüber Brust an Brust. Von dieser Ausgangslage könnt ihr ein bisschen mit Körperdrehung, Blickrichtung und der Interaktion zwischen dem Brautpaar spielen. Überlasst das Brautpaar dann einfach sich selbst und schaut, wie das Motiv aus verschiedenen Winkeln und mit unterschiedlichen Brennweiten wirkt.

Tipp für das Brautpaar: Nachdem ihr euch in die Augen geschaut habt, kann die Braut auch für ein schönes Lächeln in die Kamera schauen.

Tipp für den Fotografen: Wenn es einen signifikanten Größenunterschied zwischen dem Brautpaar gibt, kann die Braut ihren Kopf auf die Brust des Bräutigams legen.

Stirn-an-Stirn

Fast gleich wie das vorangegangene Motiv. Ich bitte mein Brautpaar, Stirn an Stirn zu gehen. Fast immer kommt es dabei sofort zu einem natürlichen Lächeln. Wichtig ist, dass niemand die Arme einfach baumeln lässt. Damen können hier den Brautstrauß in die Hand nehmen, Herren können ihre Hände auf die gegenüberliegenden Arme, Hüfte oder Schultern legen. Bei diesem Motiv kann das Brautpaar auch ganz leicht in eine natürliche Kussbewegung übergehen.

Auch hier können Fotograf und Brautpaar Accessoires wieder sehr schön ins Bild mit einbauen und verschiedene Perspektiven und Winkel nutzen.

Tipp für das Brautpaar: Streichelt das Gesicht des Partners, schaut euch in die Augen und schaut auch mal an euch vorbei. Bonuspunkte fürs Lachen könnt ihr euch verdienen, indem ihr euch z.B. mal ins Ohr flüstert, was ihr in der Hochzeitsnacht plant. Keine Angst, ich bin mit dem Teleobjektiv weit genug weg und höre es nicht! 🙂

Tipp für den Fotografen: Das Motiv funktioniert nur, wenn der Größenunterschied des Brautpaares nicht zu groß ist.

Spooning

Auch eine schöne und einfache Pose, die zu vielen unterschiedlichen Motiven führen kann: Löffelchen im Stehen! Der Bräutigam nimmt seine Braut von hinten in den Arm. Schön dabei wirkt immer die „Bärenumarmung“, eine feste Umarmung um den Hals oder auf Höhe des Dekolletés. Eine Umarmung auf Bauchhöhe hingegen impliziert eine Schwangerschaft. Das solltet ihr nur nutzen, wenn es angebracht ist! Danach kann das Paar tauschen und die Braut schmiegt sich von hinten an ihren Bräutigam.

Tipp für das Brautpaar: Aus der Pose heraus könnt ihr auch gut über die Schulter miteinander interagieren.

Tipp für den Fotografen: Wenn das Brautpaar die grobe Pose hält, kannst du aus verschiedenen Winkeln ganz unterschiedliche Bildmotive generieren.

Posen sind nicht die alleinige Grundlage für gelungene Hochzeitsfotos

Wie in der Einleitung geschrieben nutze ich diese und weitere Posen oder Situationen, um eine angenehme Shootingatmosphäre zu erzeugen. Aus einem Reportoir an Standardposen entwickeln sich im Laufe des Hochzeitsshootings Situationen, die zu ungestellten und natürlichen Hochzeitsfotos führen.

Posen dienen auch als Grundlage für Detailfotos, bei denen die eigentliche Aufstellung keine große Rolle mehr spielt, aber spontan und durch natürliche Bewegungen eigentlich Offensichtliches (was man als Fotograf im Eifer des Shootings schon mal übersehen kann) schön darbietet.

Aus diesem Grund trage ich bei den Paarshootings auch gerne mal zwei Kamera-Bodys: Eine Kamera mit Weitwinkel-Objektiv, die andere mit einem leichten Tele-Objektiv. Diese Fotoposen sind also niemals das Ende des Shootings, sondern immer der Anfang!

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