Neben den Kameras und Objektiven, die ich in Teil 1 dieser Reihe besprochen habe sowie der Lichtausrüstung aus Teil zwei gehe ich hier auf weitere wichtige Ausrüstungsgegenstände ein, die ein Hochzeitsfotograf unbedingt bei seinen Aufträgen im Gepäck haben sollte.
Speicherkarten
Die Speicherkarten für Hochzeitsfotografen müssen schnell und zuverlässig sein. Neben schnellen Serienaufnahmen müssen unsere Speicherkarten auch beim Schreiben von 1080p 10-bit Filmdateien mithalten können. Profikameras haben in der Regel zwei Speicherkartenslots, die parallel beschrieben werden. Dies soll Datenverlust verhindern, falls eine Speicherkarte während des Einsatzes den Geist aufgibt.
Mir ist das schon passiert! Während einer Trauzeremonie zeigte eine Speicherkarte einen Schreibfehler an, die Kamera wollte daraufhin eine mehrminütige Datenwiederherstellung starten. Ihr könnt euch sicher vorstellen, was das ohne redundante Speicherkarte (und im schlimmsten Fall: der Backup-Kamera) bedeutet hätte.
Den restlichen Teil der Trauzeremonie fotografierte ich mit der fehlerfreien Karte weiter und tauschten dann beide Karten in einem ruhigen Moment aus.
Viele Fotografen nutzen mehrere Speicherkarten mit geringer Speicherkapazität und wechseln die dann im Laufe der Hochzeit mehrfach durch. Der Hintergedanke dabei: Sollte eine Speicherkarte verloren gehen, ist nur ein kleiner Teil der erstellten Hochzeitsfotos weg.
Diesen Ansatz halte ich für falsch, denn in der Regel sind die Datenträger im Rucksack gefährdeter als in der Kamera und dieses Vorgehen schützt auch nicht besser vor einem Datenverlust bei ausgefallenem Datenträger. Außerdem denke ich nicht, dass ein Brautpaar unbedingt davon begeistert wäre, wenn „lediglich ein kleiner Teil“ Hochzeitsfotos fehlen würde…
Zusätzliche Akkus
Hierzu muss ich sicher nicht viel schreiben. Ein Akku in meiner Sony Alpha 1 hält bei durchgehendem Einsatz etwa zwei Stunden – abhängig davon, wie oft ich das Display nutze, wie viele Serienaufnahmen ich mache oder wie hoch ich die ISO-Werte einstelle.
Für eine 12-stündigen Hochzeitsbegleitung (aus der auch leicht 13, 14 oder 15 Stunden werden können) benötige ich im Schnitt fünf volle Akkus. Als Vorsichtsmaßnahme habe ich weitere Ersatzakkus in meinem Rucksack.
Bequemer / ergonomischer Kameragurt
Eine oder zwei Kameras mit unterschiedlich schweren und sperrigen Objektiven den ganzen Tag rumzutragen, geht auf den Rücken. Aus diesem Grund habe ich mir mit dem „Holdfast Money Maker“ einen ergonomische Kameragurte zugelegt, die das Gewicht meiner beiden Kameras auf den gesamten Körper verteilen. Das ist ein Luxus, den ich mir aber gerne gönne.
Um zu verdeutlichen, wie wichtig dieser Punkt für mich ist: bis ich ihn hatte, habe ich fast nach jeder Hochzeitsbegleitung einen Termin beim Chiropraktiker, der meinen Rücken wieder richten durfte.
Dank dieser Gurte ist es auch einfach, schnell die Kamerabodys zu wechseln. Wer das einmal probiert hat, will nicht wieder zurück zum normalen Schultergurt!
Auf dem Markt findet man ähnliche Varianten zu einem weitaus günstigeren Preis. Oftmals steht dort in den Rezensionen, dass einzelne Bestandteile der Gurte im Einsatz nachlassen, was die die teure Fotoausrüstung in Gefahr bringt. Da ich hier keine eigenen Erfahrungen gemacht habe, möchte ich auch kein weiteres Produkt empfehlen.
Schutzfilter für Objektive
Nein, sie bringen optisch nichts. Sie machen das Foto weder besser noch schlechter. Ein guter Schutzfilter schluckt auch kein Licht. Ein guter Schutzfilter macht auch keine Lensflares. Er macht nur das, was er machen soll – die Frontlinse deines Objektivs schützen.
Auch hier gibt es immer wieder Diskussionen, ob ein Schutzfilter sinnvolle ist. Schließlich macht ein kleiner oder gar großer Kratzer auf dem Frontelement der Linse absolut nichts aus. Wirklich nicht. Der kommt auf einem Foto erst zum Vorschein, wenn du extrem abblendest.
Aber versuch mal, ein gebrauchtes Objektiv mit Kratzer auf der Frontlinse zu verkaufen. Im besten Fall wirst du einen gewaltigen Abschlag hinnehmen müssen, im schlimmsten Fall will niemand mehr das Objektiv haben.
Wie klingt jetzt die Investition in ein paar Schutzfilter?
Keine Produkte gefunden.
Welches Zubehör braucht ein Hochzeitsfotograf wirklich?
Neben den hier genannten, wirklich wichtigen Hilfsmitteln gibt es auf dem Markt tausende Gadgets, vielfältiges Zubehör und immer wieder das neuste „must have“, dass durch die Social-Media-Kanäle der Szeneinfluencer promoted wird. Ganz ehrlich: meist ist das einfach nur Schrott. Klar, es gibt Ausnahmen.
Das Mehr an Gewicht im Rucksack muss den Stil des Fotografen unterstützen und nicht nur Ballast sein. Bei mir sind es Vape-Sticks (kleine Anmerkung: Ich heiße weder Rauchen noch Wegwerfprodukte gut, leider gibt es für mich derzeit keine bessere Alternative), die ich an rauchende Gäste verteile wenn ich mal eine Nebelwand brauche. Andere Fotografen erzielen mit Spiegeln, Prismen o.ä. tolle Ergebnisse. Aber kaufe nichts, was du nicht benutzt, nur weil andere es haben.
Was aber auf jeden Fall zu einem guten Hochzeitsfotografen gehört ist eine vernünftige Sicherungs- und Back-Up Strategie für die eigenen Hochzeitsfotos. Darauf gehe ich im vierten und letzten Teil dieser Reihe ein.